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Wehret den Anfängen!

Trump mit Hakenkreuz auf seiner Trommel. Das Teilen dieser Karrikatur bei Facebook führte zu lebhaften Debatten. Das Hakenkreuz in weißem Kreis mit rotem Rand stehe für das schlimmste und barbarischste Terrorregime, dass es jedenfalls im Westen je gab. Schließlich seien unter diesem Symbol sechs Millionen Menschen in die Gaskammern getrieben worden – nur weil sie Juden waren. Man dürfe es nicht in anderen Zusammenhängen nutzen und damit „beliebig“ machen. 

Ich teile diese Ansicht nicht. Man kann das Symbol auch so weit mythifizieren, dass es keinen konkreten Bezug mehr hat. Wenn erst das einzigartige Verbrechen Grund zur Warnung ist, dann ist der Nationalsozialismus/Faschismus mit seiner Verklärung, seiner Heldenhuldigung, seiner Missachtung des Individuums, seiner penetrant erlogenen Propaganda keine Warnung für gar nichts.

Man muss aber wach sein wenn Leute anfangen, diese Trommel zu schlagen. Man darf nicht erst reagieren, wenn bei Konzentrationslagern die Schornsteine rauchen. Ich selbst würde das Hakenkreuz wahrscheinlich nicht so nutzen. Aber ich sehe keinen Grund, eine sehr treffende Karikatur eines französischen Zeichners nur deshalb nicht zu teilen, weil er es getan hat. Die Botschaft ist klar. Und sie ist wichtig.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz