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Steinmeiers Ausladung

Mich hat Selenskyj mit der Ausladung Steinmeiers NICHT vor den Kopf gestoßen.

Es trifft genau den Richtigen: Einen langjährigen, die deutsche Außenpolitik prägenden Verfechter deutsch-russischer Kumpanei zu Lasten Osteuropas. Einen legitimen Statthalter Schröders bzw. der von ihm betriebenen Politik in Berlin.

Er hat hartnäckig und penetrant seine Politik verfolgt, trotz lauter Warnungen sämtlicher Partner, nicht nur östlich von uns, ist ihnen immer im Gestus der Herablassung begegnet. Und ist nun auf schreckliche Weise widerlegt.

Möge es ihm und anderen als Anstoß dienen, über die eigene Rolle und Verantwortung nachzudenken. Und darüber, wie es wirkt, wenn man in Berlin beständig (vermeintlich!) nationale Interessen verfolgt und gleichzeitig Floskeln über europäische Einbindung und Solidarität absondert.

Ginge es allein um die Vergangenheit, also um ein Nachtreten, dann könnte ich der Kritik ja noch einiges abgewinnen. Leider aber setzt sich diese deutsche Politik bisher ziemlich ungebrochen fort, leider bleibt Berlin, bleiben Teile der Bundesregierung ein Problem bei der Suche nach adäquaten Antworten auf die russische Aggression.

Die Fehler der Vergangenheit müssen benannt und konsequent beantwortet werden. Erst dann kann es zu einem klaren Schulterschluss kommen. Den wir dringend brauchen.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz