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Mutige wie Ängstliche erreichen

Weit bedeutsamer als das alte Rechts-Links-Schema ist (wie der NZZ-Artikel schön illustriert) inzwischen die Spaltung zwischen Schutz, Stabilität und kulturellen Abschluss suchenden, eher defensiv eingestellten einerseits und Wandel verlangenden, kulturell offenen Optimisten.

Die SPD hat den Fehler gemacht, ihre traditionellen Unterstützer aus dem Blick zu verlieren. Sie wird nur noch von den Milieus getragen, die sie in den 70ern zu ihrer Stammwählerschaft hinzugewonnen hatte. (Und gerade dort ist die Konkurrenz mit den Grünen maximal). Ihre Stammwählerschaft, die sich vom Staat Schutz und Unterstützung in Zeiten des wirtschaftlichen Umbruchs erhofft, hat sie preisgegeben.

Und der CDU verordnen nun nicht wenige dasselbe Konzept, nur anders herum: Preisgabe der progressiven Mitte um eines klaren, eindeutigen, traditionalistischen Profils willen. SPD und Grünen würde das gefallen, die Union aber gäbe die „Macher“, die Zukunftshungrigen auf – ohne dass diese Verluste auch nur entfernt durch Zugewinne unter bisherigen AfD-Wählern ausgeglichen werden könnten.

Der andere Weg ist der der Volkspartei: Sich das Vertrauen beider Lager zu erarbeiten als eine politischen Kraft, die Zukunft gestalten kann und dies mit Augenmaß tut und keinen zurücklässt. So wie Söder seine CSU aufgestellt hat.

Genau eine solche Partei wird gebraucht, um das Land zusammenzuhalten und durch den schwierigen Wandel zu steuern.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz