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Grenzschließungen – ein selbstschädigender Reflex

Polen, Dänemark und Tschechien schließen die Grenzen und bei uns trommelt nicht nur die AfD, es ihnen gleich zu tun. Als wäre Deutschland ach so gesund und rein und könne sich schützen durch Abwehr unreiner Ausländer.

Dabei ist eine Grenzschliessung nun, da der Virus überall verbreitet ist, eine vollkommen irrationale Ersatzhandlung ohne nennenswerten positiven bei gleichzeitig gravierenden negativen Effekten. Sie ist an der deutsch-französischen Grenze exakt so sinnig oder unsinnig, wie an der hessisch-bayerischen.

Bei wahrscheinlich einigen zehntausend (und in einigen Tagen wahrscheinlich einigen hunderttausend) Trägern des Virus in Deutschland und dem extrem niedrigen Anteil an Infizierten unter Einreisenden wäre der Effekt auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit statistisch vollkommen irrelevant.

Im Gegenzug würde eine Unterbrechung der Lieferketten in einer angespannten Lage die Versorgungssicherheit gefährden.

Für die Ausbreitungsgeschwindigkeit in Deutschland (und überall sonst) ist entscheidend, wie wir im Alltag so miteinander umgehen, dass es zu möglichst wenigen Infektionen kommt.

Gerade in Krisen sollte man sich von vernünftigen Überlegungen und nicht von niederen Instinkten leiten lassen.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz