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Trump vs. Biden

Ich habe mir das Präsidentschaftskandidaten-Duell angeschaut. Und ich kann überhaupt nicht verstehen, wie der Narrativ so viel Raum greifen kann, Biden sei „so unmöglich wie Trump“ gewesen.

Trump hat entgegen der Absprachen kein einziges Mal Biden die 2 Minuten Redezeit gelassen, sondern ihn ständig durch vollkommen sinnfreies Dazwischenquatschen gestört und aus dem Konzept zu bringen versucht. Auch die immer deutlicher werdende Kritik des Moderators hat ihn schlicht nicht interessiert.

Dass man da nach über einer Stunde die Augen verdreht und sagt: „Jetzt halten Sie doch einfach mal die Klappe“ finde ich menschlich zutiefst nachvollziehbar. Zumal Biden unbedingt alles tun musste, um nicht den von der Trump-Kampagne herbeigewünschten „Sleepy Joe“ zu geben. Ruhe und Gelassenheit allein wären ihm als tattriges Aufmerksamkeitsdefizit ausgelegt worden.

Dass er im Abschlussstatement schließlich sinngemäß sagte, Trump sei der schlechteste Präsident aller Zeiten, der die USA einsamer, schwächer und ärmer gemacht hat, ist alles andere als üble Nachrede. Es war faktentreu – im Unterschied zu fast allem, was Trump an diesem Abend gesagt hat.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz