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Ein Jahr Angriffskrieg des Kreml

Ein ganzes Jahr dauert der Horror in der Ukraine nun schon an. Brutal und so gewollt.

Bislang ist der Krieg exakt das Gegenteil von erfolgreich: Weil er die Ukraine nicht auslöscht, sondern ihre Identität stärkt. Weil er die USA nicht aus Europa vertreibt, sondern den transatlantischen Zusammenhalt festigt. Weil er Europa nicht spaltet, sondern eint. Weil er Russlands globale Rolle nicht stärkt, sondern schwächt. Weil er für die russische Volkswirtschaft zentrale Absatzmärkte unwiederbringlich vernichtet hat. Weil er Moskau isoliert und in immer größere Abhängigkeit von Peking manövriert.

Wer lügen muss, ist in einer schwachen Position und weiß das auch. Wer sich selbst belügt, hat keine Kontrolle mehr über die Siituation. Mord und Vernichtung sind keine Befreiung. Terror ist keine Entnazifierung. Und vor allem ist der Wille, frei und nicht unter russischer Knute zu leben, kein Nazismus.

Irrerweise treibt der Kreml die Nachbarschaft Russlands in eine Abhängigkeit von westlichem Schutz und macht so den westlichen Einfluss unvermeidlich, den er zu bekämpfen vorgibt. Putin zerlegt mit hohem Einsatz an Menschenleben und Material nachhaltig die eigene Einflusszone.

Niemand hat Russland bedroht, niemand hat Russland angegriffen. Allerdings sehen die Machthaber im Kreml wohl zurecht im Freiheitswillen der Ukrainer ein unvorteilhaftes Beispiel für das russische Volk und insofern eine Bedrohung für sich ganz persönlich.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz