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Sehr weltliche Gründe einer geschickten Namenswahl

Dass hinter der Namenswahl „CDU“ eine eigentlich geniale Brücke steckt, über die sich weite Teile der Bevölkerung auf die „gute Seite“ der Geschichte hinüberretten konnten, ist sicher richtig beobachtet. Die Bezeichnung suggeriert eine kollektive moralische Konstanz, die individuell die wenigsten im „Dritten Reich“ gezeigt hatten.

Dieser Kniff hat die Bundesrepublik von Anbeginn auf eine breite Basis gestellt. Er hat Gruppen, die die Weimarer Republik entschieden abgelehnt hatten, einen Weg gebahnt, nun plötzlich pfeifend gemeinsam mit dem Zentrum an der Seite der Sozialdemokraten Republikaner zu sein. Einem Adenauer tut man sicher nicht unrecht mit der Unterstellung, dass er genau das genau so wollte. Wenn soviel machtpolitische Strategie keine „weltliche Daseinsberechtigung“ ist…..

Aber macht das den Namen der Partei wirklich „falsch“? Mit Blick auf das „christliche Menschenbild“, das Freiheit und Verantwortung und auch eine gewisse Demut markiert, halte ich eine christdemokratische Partei für eine überzeugende Konzeption. Gerade auch, weil sie für Juden, Muslime, Atheisten und andere nachweislich anschlussfähig ist.

Wobei ich persönlich auch nichts gegen eine „Europäische Volkspartei“ hätte. Nebenbei gesagt.

>> Zum Meinungsbeitrag „Seit 75 Jahren schleppt die CDU einen gravierenden Widerspruch mit sich herum“ am 26. Juni 2020 in der Welt.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz