Während sich all unsere Medien noch echauffieren über den harten Anti-EU Kurs der AfD, darüber, dass man sich dort mit harter Polemik und Dexit-Phantasien gegenseitig überboten und einen eindeutig nationalistischen und rechtsextremen Spitzenkandidaten aufgestellt habe, gibt ausgerechnet dieser Maximilian Krah in einem ersten DLF-Interview zum besten, gemeinsame europäische Institutionen seien unverzichtbar!
Stattdessen kritisiert er den „Green Deal“ als zu ambitioniert, die Migrationspolitik als zu unentschlossen und unterstellt einen europäischen „Genderwahn“. Roter Faden: Die EU ist unverzichtbar, sie macht nur die falsche Politik und setzt dafür viel zu viele Beamte ein.
Diese Rhetorik hat sehr wenig mit Krahs Bewerbungsrede am Samstag zu tun, als er der EU „den Stecker ziehen“ wollte. Sie ist ganz eindeutig darauf ausgerichtet, die AfD für möglichst viele wählbar zu machen und zeigt eine beeindruckende Bereitschafr, sich zu verstellen. Offenbar will die AfD maximales Gewicht erreichen, um dann ihre eigentliche Agenda umzusetzen. Was die angeht, waren die Aussagen beim Parteitag sicher aufrichtiger.