Frank Burgdörfer, Vorstandsmitglied der Europäischen Bewegung Deutschland, besuchte am Mittwoch, den 1. Februar 2018, die Europäische Bewegung Albanien (EMA). Er traf sich mit dem Generalsekretär Gledis Gjipali und der Politischen Referentin Mona Xhexhajzu einem zweistündigen Gespräch in Tirana.
EMA arbeitete als eine Art Think Tank an der Europäisierung Albaniens. Anfänglich war sie eher wissenschaftlich tätig, inzwischen führt sie vor allem eigene Projekte und Veranstaltung durch. Dazu gehören unter anderem Schulungen für Angestellte im öffentlichen Dienst und Personen aus der organisierten Zivilgesellschaft. Außerdem richtet EMA gemeinsam mit anderen Balkanstaaten ein regionales Zivilforum aus, veröffentlicht Print- und Online-Publikationen und wirkt mit an unterschiedlichen Kooperationsprojekte.
Die EMA organisiert sich derzeit über fördernde Mitglieder, die ihre Expertise aus verschiedenen Themenbereichen in regelmäßigen Treffen einbringen und austauschen, kennt aber keine institutionellen Mitglieder. Frank Burgdörfer betonte, dass die Europäische Bewegung in Deutschland dauerhafte und nachhaltige Zusammenarbeit von Organisationen (NGOs und Initiativen) für extrem wichtig hält. Erst ständige Kontakte und Debatten böten die Möglichkeit, einen wirklich belastbaren und fundierten europapolitischen Konsens zu erarbeiten. Außerdem erreichten so gefundene Positionen viel mehr, wenn die Öffentlichkeit auf unterschiedlichsten Kanälen davon erfahre. Erst recht, wenn die Politik diese tiefe Durchdringung der Zivilgesellschaft dann auch wahrnähme. Aus diesem Grund ermutigte die Kollegen in Tirana, die Europäische Bewegung dort tatsächlich zu einem Netzwerk und Dachverband weiter zu entwickeln.
Generalsekretär Gledis Gjipali äußerte den Eindruck, dass der Austausch zwischen den einzelnen nationalen Europäischen Bewegungen in den letzten zwei Jahren nachgelassen habe. Er war sich einig mit Frank Burgdörfer, dass die Zusammenarbeit in der europäischen Familie für alle Bewegungen bereichernd und lohnend sei. Beide wünschen sich mehr Koordinierung über die Europäische Bewegung International (EMI) in diesem Bereich.
Vom Besuch nahm Burgdörfer positive Eindrücke mit: Die albanischen Bürgerinnen und Bürger seien dem europäischen Projekt gegenüber mehrheitlich positiv gestimmt, das Ziel einer EU-Mitgliedschaft sei breiter gesellschaftlicher Konsens. Er zeigte sich zuversichtlich über eine weiterführende Kooperation mit der EMA und wird weiterhin den Kontakt pflegen, um Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.