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Vom Umgang mit der AfD

100 statt 60 min Diskussion – und danach Standing Ovations. Und ich hätte Fan-Artikel verkaufen können. Und habe eine Einladung zum gemeinsamen Abendessen erhalten.

Passiert ist mir das gerade bei einer Busladung bayrischer AfD-Anhänger. Habe ich etwas falsch gemacht? Ich glaube nicht.

Es ging um: Flüchtlinge. Den Euro. Die Sorge um nationale Souveränität. Die Angst, dass für die Interessen „der Wirtshaft“ die Interessen der Bürger geopfert würden. Die Sorge, wir Deutschen würden international für naiv gehalten und ausgelacht.

Ich habe mir große Mühe gegeben, Fakten zu liefern. Über die Kompetenzordnung. Die Frage, warum Währungsunion und Schengen/Dublin unvollendet geblieben waren. Die Optionen die wir haben und der Preis der damit jeweils verbunden ist.

Die Leute sind wahnsinnig interessiert. Sie wissen viel. Sie haben Angst, sind verunsichert von der Komplexität europäischer Politik. Und leiten aus ihr ab, ohne Europa sei alles einfacher, überschaubarer, nachvollziehbarer.

Auf ihre Fragen reagiere keiner, sagen sie. Nur von der AfD würden sie nicht beschimpft für ihre Sorgen. Und anderes als deren Antworten kennen sie nicht.

Wir machen da sehr viel falsch.

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz