Frank Burgdörfer, Mitglied des Vorstandes der EBD, besuchte für vier Tage die ukrainische Hauptstadt Kiew. Ziel war es, 18 Monate nach seiner letzten Reise im Sommer 2014 zu erkunden, wie sich die Situation inzwischen verändert hat und in welcher Weise zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und Deutschland bzw. anderen EU-Staaten sinnvoll weiterentwickelt werden kann.
Er traf Vertreterinnen und Vertreter von etwa 15 Organisationen und Einrichtungen, darunter einige Partner von EBD-Mitgliedsorganisationen. Daneben führte er Gespräche mit den Koordinator der im Aufbau befindlichen Europäischen Bewegung der Ukraine. Nach seiner Rückkehr kündigte er weitere Bemühungen an, Kontakte zwischen Mitgliedsorganisationen der EBD und ukrainischen Partnern zu etablieren bzw. zu intensivieren.
Die Grundhaltung seiner Gesprächspartner beschreibt Burgdörfer mit „nüchtern, stur und zuversichtlich“. Über den Präsidenten und die Regierung werde sehr hart, aber differenziert geurteilt. Klagen über zu langsame Reformen, fortgesetzte Vorteilsgewährung und unprofessionelle Medien führten nie zu fatalistischen Äußerungen. Politiker kämen und gingen, aber die Zivilgesellschaft bleibe, habe man ein ums andere Mal betont. Jeder wisse doch, was auf dem Spiel stehe, wenn man sich der Herausforderung nicht gewachsen zeige, zitiert er seine Gesprächspartner.
„Qualität und Engagement von Initiativen und Vereinen in der Ukraine sind elektrisierend, ich kenne kein Land, wo sich Bürgerinnen und Bürger der Verantwortung für die Zukunft des Landes so unmittelbar bewusst sind und so konsequent stellen“, so Burgdörfer nach seiner Rückkehr. „Für die Europäische Bewegung International wäre ein starkes ukrainisches Standbein sowohl Frischzellenkur als auch große Motivation. Es würde außerdem die Perspektiven für die Zusammenarbeit in und mit Osteuropa insgesamt deutlich verbessern. Wichtig für den Erfolg wird ein dichtes Netzwerk unterschiedlicher Kontakte sein. Die EBD kann hier als starker nationaler Verband mit ihrem Ansatz der European Public Diplomacy einen wertvollen Beitrag leisten.“