Vom 13. bis 15. Dezember habe ich auf Einladung der Europäischen Kommission an einem Seminar teilgenommen. Mit dabei waren etwa 60 Kolleginnen und Kollegen, die ebenfalls im Auftrag der Kommission und ihrer Vertretungen Vorträge halten. Auf dem Programm standen Hintergründe zu den aktuellen Herausforderungen der Europäischen Union. Zur Finanzkrise konnten wir mit Amadeu Altefaj Tardio, dem Sprecher des Währungskommissars Oli Rehn sprechen und erhielten interessante Einblicke in die aktuellen Vorgänge bezüglich Island und Griechenland einerseits und Hintergrundinformationen andererseits zu den Verhandlungen über den EU-Rettungsschirm sowie den Planungen für eine bessere gemeinsame Steuerung der Fiskalpolitik. Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Europa 2020-Strategie, mit der die Kommission und die Mitgliedsstaaten Rahmenbedingungen für eine gute Wirtschaftsentwicklung in Europa bis zum Jahr 2020 schaffen wollen. Hierfür standen uns Mitarbeiter der Kommission ebenso zur Verfügung wie ein Vertreter des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses. Breiten Raum nahmen die einzelnen Initiativen im Rahmen der Strategie ein: Das Programm Jugend in Bewegung, die Binnenmarktakte, die Digitale Agenda, die Förderung von Innovation, das Thema Industriepolitik und die Förderung der Kompetenzen von Arbeitnehmern. Die Rückfragen der Teilnehmer betrafen insbesondere die Frage, welche Lehren denn aus dem eher mäßigen Erfolg der Vorgängerstrategie Lissabon 2010 gezogen worden seien und was unternommen wird, um die neue Strategie erfolgreicher zu machen.
Besonders interessant war en Besuch beim Europäischen Ministerrat, wo wir von einem hohen Beamten interessante Einblicke in die Art und Weise erhielten, wie Beschlüsse unter den Vertretern der Mitgliedsstaaten vorbereitet und gefasst werden. Außerdem erhielten wir aus erster Hand Informationen zum Stand des Aufbaus des Europäischen Auswärtigen Dienstes.
Zum Abschluss schließlich standen das für alle Informationsnetzwerke der EU verfügbare Intranet und dessen Angebote sowie die Nutzung neuer Technologien und sozialer Medien allgemein auf der Tagesordnung.
Die Möglichkeit, direkt mit für bestimmte Vorhaben verantwortlichen Mitarbeitern der Europäischen Kommission und des Rates sprechen zu können, ermöglichte einige sehr interessante Einblicke. Vor allem aber war es interessant, 3 Tage mit interessanten Menschen aus ganz Europa zu verbringen.