Was ausschließlich mit aggressiver Waffengewalt erbeutet und erpresst wird, war auf Dauer noch nie zu halten. Der Kreml hat aus dem Untergang der Sowjetunion nichts gelernt und schafft wieder Strukturen, deren Erhalt ständigen Druck und ständige Anstrengung erfordert. Nachhaltiger internationaler Einfluss wächst auf Basis von Vertrauen und dem Willen zur Zusammengehörigkeit. Die russische Führung zerstört nach Kräften beides.
Kurzfristig stehen wir Eroberungen auf fremdem Territorium und dem unfassbar großen Leid, das verursacht wurde und wird, hilflos gegenüber (wenn wir nicht bereit sind, eine Eskalation zu betreiben, die zum 3. Weltkrieg führen könnte). Das ist kaum zu ertragen.
Umso wichtiger ist es dann aber, dass wir uns unserer Stärken besinnen. Der Erfolg der demokratischen Ukraine, ihren Bürgern den Rahmen für ein Leben in Würde und Wohlstand zu geben, wird die ultimative Niederlage der gegenwärtigen russischen Politik sein und nicht zuletzt Russland verändern.
Diesen Erfolg gemeinsam zu ermöglichen und zu unterstützen muss das gemeinsame Ziel von uns Europäern und unseren Freunden sein. Da hat die Kommentatorin des Tagesspiegel vollkommen recht.