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AfD und „gesunder Menschenverstand“

Ein Seminar über Rechtsextremismus an einer Berufsschule. Mit angehenden Handwerkern. Eine überaus kommunikative, kumpelhafte, in ihrer Weise am Thema sehr interessierte Gruppe.

Ich lerne: Rechts heiße „richtig“, rechtsextrem „extrem richtig“. Wie verpeilt müsse eine Regierung sein, die den extrem am Richtigen Interessierten deshalb die Polizei auf den Hals hetze?` Da helfe nur Vaterlandsliebe. Und die bedeute: Gegen die Polizei zusammenhalten.

Ich lerne: Das Problem seien die Rechtsextremen „ohne Anstand“. Anständige Rechtsextreme seien hingegen welche, die Ausländer zwar nicht mögen, aber ihnen nie etwas antun würden, wenn die „anständig“ seien.

Woran man denn merke, dass ein Ausländer anständig und zu schonen sei? Ganz einfach: Sie zahlten Steuer, verprügellen ihre Frauen nicht. Und sie zwangsverheirateten nicht ihre Töchter.

Woher man das wisse? „Das spürt man.“ „Menschenkenntnis.“ „wir sind doch keine Idioten.“

Berichte von Opfern tun sie ab: Propaganda. Da wollten die Linken jemandem was anhängen mit total übertriebenen Geschichten. So dumm, einen Ausländer so platt anzugreifen wäre doch dumm, dafür ginge man doch in den Knast.

Und was man tun könne, um Rechtsextremismus (den schlechten) zu bekämpfen, wollte ich wissen. „AfD wählen. Dann kümmert die sich drum, dann müssen wir uns nicht die Finger schmutzig machen.“

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Autor

Diplom-Ökonom, Diplom-Politologe, MSc. in European Accounting and Finance Geschäftsführer bei polyspektiv, Vorstandsmitglied bei der EBD Wohnhaft in Berlin und in der Pfalz